Spur der Steine
Die DomäneAuf ein Wort – Spur der Steine
Heinrich von Boulder
Aus dem Fels gebrochen, in einem Steinbruch nicht weit von hier, kam er zunächst mit seinen steinernen Brüdern auf die Burg am Harlyberg. Nachdem die Harlyburg geschleift worden war, wurde Heinrich zum Ausbau der Domäne an diesen Ort versetzt.
Wenn ihr etwas mehr über ihn und seine steinernen Brüder Rockfort der Mächtige, Steini von Gravel, Baptist Rederus, Johannes von Nepomuk, und Sir Walter Granitus erfahren wollt, schaut euch um und folgt der SPUR DER STEINE. Jeder von ihnen hat so seine eigene kleine Geschichte zu erzählen.

Heinrich von Boulder
Ein alter Steinblock als Kenner der Geschichte.
Glückauf hochverehrter Wanderer! Mein Name ist „Heinrich von Boulder“, vielleicht kennt ihr meinen Bruder „Sir Granitus von Wasserburg“ ja schon. Ich stecke hier jetzt schon seit dem späten 13. Jahrhundert fest und kann Euch Zeugnis über diesen Ort ablegen.
Damals wurde die Wiedelaher Wasserburg errichtet, während das nahegelegene Dorf Dettingerode blühte. Als im Jahr 1341 Bischoff Heinrich III. von Hildesheim die Burg kaufte, wurde sie später zur Grenzfeste ausgebaut. Dann kam richtig leben in die Gegend. Soldaten und Knechte siedelten sich an, und bald entstand auch eine Kirche. Weil es sicherer war zogen die Dettingeröder näher zur Wasserburg, wo bäuerliche Betriebe entstanden.
Von meiner Position konnte ich die Arbeit auf den umliegenden Feldern und in den Mühlen, Brauereien und Brennereien beobachten. 1800 wurde die Burg Teil einer Domäne. Nach 1960 teilte man das Land auf, viele neu Höfe entstanden, doch das Gebiet wurde, bis auf diesen Hof, bald nicht mehr bewirtschaftet. Bis heute bin ich ein stiller Zeuge dieser Entwicklung.
Die Domäne
Der Ortschronist
Der letzte landwirtschaftliche Betrieb im Ortsgebiet.
Als zwischen 1292 – 1297 die Wiedelaher Wasserburg gebaut wurde, befand sich ca. 1 km in nördlicher Richtung auf der Fläche unterhalb des Hausberges/Finkenherdes das Dorf Dettlingerode. Dettlingerode stellte damals die Versorgung der Bewohner der neuen Burganlage sicher. Nachdem der Hildesheimer Bischof Heinrich III. 1341 die Wasserburg kaufte, kam es zu einer neuen Grenzziehung zwischen den Bistümern Halberstadt und Hildesheim und die Wasserburg wurde zur Grenzfeste. Sie wurde vergrößert und die Zahl der Burgbewohner stieg. Zusätzlich siedelten Soldaten und Knechte in der Burgnähe an, denn zwischenzeitlich war hier auch die erste Kirche erbaut worden. In dieser Zeit verließen dann auch die Dettlingeröder ihr Dorf und zogen in Richtung der Wasserburg.
Auf dem jetzigen Domänengelände an der Burg enstanden bäuerliche Betriebe. Von hier aus wurden mehrere hundert Hektar Land und Wald bewirtschaftet. Dazu kamen Teiche, eine Brennerei, eine Brauerei, mehrere Mühlen und eine Gipshütte.
Um 1800 wurden Burg und Domäne dann verkauft und wurden zur Staatsdomäne.
Nach 1960 wurde ein Großteil der Ländereien der Domäne aufgeteilt und südöstlich der Burg entstanden mehrere Aussiedlerhöfe als Landwirtschaftliche Betriebe, die auch heute noch bewirtschaftet werden.
Ortsheimatpfleger (M. Schüler)
