Spur der Steine
Die Wasserburg zu WiedelahAuf ein Wort – Spur der Steine
Sir Walter Granitus
Zusammen mit seinem Bruder Heinrich schaffte man Walter im Zuge der Abbrucharbeiten der Harlyburg hierher zum Auf- und Ausbau der Wasserburg.
Wenn ihr etwas mehr über ihn und seine steinernen Brüder Rockfort der Mächtige , Steini von Gravel, Baptist Rederus, Johannes von Nepomuk und Heinrich von Boulder erfahren wollt, schaut euch um und folgt der SPUR DER STEINE. Jeder von ihnen hat seine eigene kleine Geschichte zu erzählen.

Sir Walter Granitus
Wächter der Burg
Hallo und Glückauf! Gestattet mir mich euch vorzustellen. Man nennt mich „Sir Granitus“.
Entrissen meiner früheren Heimat, der Harlyburg, bin ich nun fest verankert im Eingangsbogen der Wasserburg. Hier wache ich seit dem 13. Jahrhundert. Wie ihr euch vorstellen könnt wurde ich Zeuge unzähliger Geschichten. So erlebte ich, wie Ritter Hermann von Gowische die Burg 1341 für 1.800 Mark Silber an Bischof Heinrich III. von Hildesheim verkaufte. Raubritter, Fürsten und Grafen zogen ein und aus.
Im 16. Jahrhundert blühte die Burg unter den Quitzows auf:
Sie verwandelten sie in ein Renaissance-Schloss mit hohen Türmen und prunkvollen Fassaden. Dann jedoch…
…der „Dreißigjährige Krieg“ brachte Zerstörung. Teile der Burg wurden abgerissen, aber einige Steine wie ich überstanden die Wirren und blieben erhalten um euch zu berichten.
Nach der Säkularisation 1802 wurde die Burg eine Domäne und später vielseitig genutzt: als Erholungsheim, Campingplatz und sogar als Disco. Heute ist sie privater Wohnsitz- und ich bin immer noch hier, ein stiller Beobachter der Zeit.
Die Wasserburg zu Wiedelah
Der Ortschronist
Ein Ort mit bewegter Geschichte
1292-1297 wahrscheinlich aus den Steinen der 1291 geschleiften Harlyburg erbaut.
Zuerst im Besitz des Ritters Hermann von Gowische, der das „Hus to dem Widenla“ 1341 an Bischof Heinrich III. von Hildesheim für die damals hohe Summe von 1.800 Mark lötigen Silbers verkaufte.
Danach wechselte die Burg häufig im Pfandbesitz (=Pacht) ihre Besitzer. Schließlich erwarben die Raubritter derer von Schwicheldt die Burg. Bis eine Fehde der Städte Goslar, Braunschweig und Hildesheim 1426 dem Raubritter-Treiben ein Ende setzte.
Nach dem Schmalkaldischen Krieg 1547 fiel die Burg an die von Quitzows. Unter deren Ägide erlebte die Burg ihre Glanzzeit und wurde zur Jahrhundertwende 1600 zum Renaissance-Schloß umgebaut. Westlich erhebt sich nun ein kleinerer quadratischer Turm. Östlich wurde ein wunderschönes Schmuckfenster in die Fassade integriert. Am Fenstersturz des Südflügels ist die Baumaßnahme mit der Inschrift: „Henning von Quitzau anno 1602/Catharina von Alvenschleven“ verewigt.
Im 20. Jahrhundert wurde die Burg u.a. als Erholungsheim, Campingplatz und Kneipe mit Disco genutzt.
Heute befindet sich die Burg in Privatbesitz und dient Wohnzwecken.
Ortsheimatpfleger (M. Schüler)
